Chronik

15-jähriges Bestehen des MSC Eberswalde e. V. 2005 Über 50 Jahre Modellbau in Eberswalde
(Auszug aus dem Bericht der Vorsitzenden Ursula Engmann auf der Jahreshautversammlung 2005)

Einer, derjenigen, der den Beginn des Modellbaus in Eberswalde noch selbst miterlebt hat, ist heute unser Ehrenvorsitzender Horst Schröder.
Zu DDR-Zeiten war viele Jahre das Zentrum der Aktivitäten die Station Junger Techniker und Naturforscher am Eberswalder Richterplatz. Horst Schröder war viele Jahre Leiter dieser Einrichtung und wurde schon mehrfach als einer der Väter des Eberswalder Modellbaus geehrt. Unser langjähriger Clubvorsitzender Eckhard Schubert war ebenfalls hauptberuflich in dieser Einrichtung tätig. Roland Dressel gehörte zu den nebenberuflichen Arbeitsgemeinschaftsleitern.
Aber auch Siegfried Rudolph war des öfteren am Richterplatz anzutreffen.
Einige der heutigen Mitglieder unseres Clubs, wie z.B. Torsten Klante und Lutz Meißner haben in der Station Junger Techniker und Naturforscher Ihre Modellbaulaufbahn begonnen. Durch die feste Verankerung dieser Schülereinrichtung in der Gesellschaft für Sport und Technik war im Unterschied zu heute das kostenlose zur Verfügung stellen von Material, Technik und Ausrüstung kein Problem. Heute ist dies leider anders. Unterstützung von staatlicher bzw. kommunaler Seite ist aufgrund permanenter Geldknappheit kaum zu erwarten. Man ist auf die Hilfe privater Sponsoren angewiesen um eine Nachwuchsgewinnung und Förderung aufrechtzuerhalten.

1990, war auch für den Modellsport die Zeit der Wende.
So wurde der Modellsportclub Eberswalde aus der Taufe gehoben und am 6. September 1990 im Vereinsregister des Kreisgerichts Eberswalde registriert.

Der Vorstand wurde gebildet von

Eckhard Schubert als 1.Vorsitzender
Winfried Lange als 2. Vorsitzender und
Roland Dressel als Kassierer bis 1994

2004 wurde der jetzige Vorstand gewählt.
Horst Schröder schied aus gesundheitlichen und Altersgründen aus
zur Vorsitzenden wurde Ursula Engmann
zum Stellvertreter Lutz Meißner
und zum Schatzmeister Regine Henschel gewählt.

Eckhard Schubert war von 1990 bis 2004 Vorsitzender des Clubs.
Seine große Stütze war in all den Jahren Host Schröder, er war von 1998 an 1. Stellvertreter.

So hatte sich der Vorstand nicht nur personell völlig erneuert sondern auch verjüngt.
Betrug das Durchschnittsalter des vorherigen Vorstands 62 Jahre, war der neue Vorstand nun durchschnittlich 45 Jahre alt.

Der MSC vereinte die Sektionen Automodellsport und Schiffsmodellsport und hatte im Jahr 2002 eine Mitgliedsstärke von 46 Sportfreunden erreicht.

Hauptinhalt des Clublebens waren von Anbeginn in der Sektion Schiffsmodell-sport die regionalen Showveranstaltungen, Segelregatten, die ECO-Cups sowie in der Sektion Automodellsport ein regelmäßiges Wettkampfgeschehen.

Die Automodellsportler konnten während der warmen Jahreszeit auf ein festes Wettkampfgelände im Porsche Zentrum Eberswalde zurückgreifen. Während der kalten Jahreszeit wurde eine Sporthalle von der Stadt Eberswalde angemietet. Hier fanden immer im Abstand von 2 Wochen regelmäßig Wettkämpfe mit hoher Beteiligung statt.

Im Jahr 2002 löste sich die Sektion Automodellsport auf, da niemand bereit war die Sektion zu leiten um ein Wettkampfgeschehen bzw. ein Clubleben zu organisieren.
Mit einer Stärke von 18 Schiffsmodellsportlern begann 2003 ein neuer Anfang.

Waren bis dahin die clubinternen Wettkämpfe im Modellsegeln und ECO-Rennen sowie Showveranstaltungen das Hauptaugenmerk, ging es jetzt darum, wieder an nationalen Wettkämpfen teilzunehmen.

Schon zu dieser Zeit war unser Modellsportfreund Roland Dressel mit seinen dampfgetriebenen Schiffsmodellen bei nationalen und internationalen Wettkämpfen dabei.

Er erreichte bei der EU-Meisterschaft 2000 in Tschechien den 3. Platz und bei der Weltmeisterschaft 2001 den 2. Platz.

Unser Club hatte 2001 einen Jugendförderpreis für die beste Nachwuchsarbeit bekommen. Dieser Preis wurde u.a. von der Firma Graupner zur Verfügung gestellt und konnte von Eckhard Schubert, Bernd Harder und Andre´ Henschel im Firmensitz der Firma Graupner in Kirchheim in Empfang genommen werden. Die Preisübergabe war gleichzeitig mit einer Werksbesichtigung verbunden. In diesem Zusammenhang bot Herr Graupner-junior an, falls etwas aus seinem Angebot gebraucht würde, könnte er uns diese Materialien günstiger verkaufen. Was lag da näher, als zwei Schiffsmodellkästen sowie deren Zubehör zu kaufen.
In der Winterpause 2001/2002 bauten die Junioren unter Anleitung von S. Rudolph, R. Dressel und E. Engmann dann diese zwei Krabbenkutter.

Diese beiden Modelle und das Drängeln von R. Dressel: „ wir sollen uns doch auch an überregionale Wettkämpfen beteiligen“, war der Anlass dazu, für die 10.Deutschen Schüler- und Jugendmeisterschaft 2002 in Pirna 4 Jugendliche anzumelden.

Dies war der Beginn der Teilnahme an weiteren überregionalen Wettkämpfen für mehrere Clubmitglieder. Die guten Ergebnisse unserer Junioren waren nun auch für einige Senioren Anlaß an Regatten anderer Clubs teilzunehmen. Natürlich sollte hierfür eine Trainingsmöglichkeit für den Figurenkurs gesucht werden.

Ein geeignetes Gewässer wurde gesucht und von S. Rudolph gefunden. Ein Teich an der Gartenanlage Macherslust, unweit der Stadt, das war´s.
E. Schubert klärte alle Formalitäten bis hin zum Pachtvertrag für dieses Gewässer.

Figurenkurs, mit naturgetreuen und Baukastenmodellen, ja, da waren doch bei unseren Schiffsmodellbauern so einige Modelle vorhanden, die sonst auch schon auf Showveranstaltungen zu sehen war.

Nach einigen Trainingsläufen trauten wir uns dann auch und fuhren zu einer Freundschaftsregatta nach Sassnitz, wo der Rügenpokal ausgetragen wurde. Gitti Rudolph, belegte nach Stechen den 2. Platz in der Frauenwertung, das war ihr erster Wettkampf.

R. Dressel, zur gleichen Zeit in Frankreich, wurde Weltmeister in der Dampfschiffklasse.
Peter Sager, der zu dieser Zeit noch nicht Mitglied unseres Club´s war, wurde Weltmeister in der F2C. Das war sein 3. Weltmeistertitel nach 1995 in der F2C und 2001 in der F2b.

Danach ging es so richtig los. Neben Modellsegeln und ECO war nun die 3. Wettkampfdisziplin, der Figurenkurs dazu gekommen.
Es folgten Wettkämpfe in Penzlin in den F- und ECO-Klassen, in den ECO-Klassen in Neustrelitz und Potsdam sowie die erste Teilnahme für eine größere Teilnehmerzahl unseres Clubs an der Landesgruppenmeisterschaft in Georgenthal. Diese Meisterschaft war gleichzeitig der Grundstein für die erste Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft 2004 in Pirna.

Noch 2003 wurde Peter Sager Mitglied unseres Clubs. Viele Clubmitglieder packte jetzt natürlich auch der Ehrgeiz. Immerhin galt es einen amtierenden Weltmeister im Wettkampf zu besiegen.

Ab 2004 waren wir, die Grünen, denn wir hatten uns inzwischen auch eine einheitliche Clubkleidung zugelegt, auf überregionalen Wettkämpfen, wie dem Oderbruchpokal, dem Rügenpokal, dem Mannschaftspokal in Penzlin, der ECO-Regatta im Potsdam, auf der Frühlingsregatta in Pirna und natürlich auf den nationalen Wettkämpfen,
der Landesgruppenmeisterschaft
der Schüler- und Jugendmeisterschaft
der Deutschen Meisterschaft
und erstmalig 2005 bei der Weltmeisterschaft, dabei.

Heute zählen wir 30 Mitglieder in unserem Club.
Das Bauen, das Basteln, die Technik und der Wettkampf, sind sicher die Aspekte, die den Modellsport so interessant machen.
Doch ich denke, es ist auch die Gemeinschaft der Gleichgesinnten, die persönlichen Beziehungen und die Kameradschaft untereinander, die unseren Club hat wachsen lassen.

 1. Arbeitseinsatz in den neuen Clubräumen